Ruine Neideck – ein Ort für große und kleine Abenteuer

Da das Wetter heute morgen nicht ganz so einladend war, habe ich mich entschieden, dass wir heute nur eine kleine Runde wandern werden. Abwechslung und Abenteuer ist natürlich ein Muss, damit das Kind auch Spaß hat und so ist mir schnell die Ruine Neideck eingefallen. Trotz steilem Berg, den es zu bezwingen gilt, würde ich sagen, ein perfekter Ausflugsort für Familien. 

Von Stein zu Stein 

Los ging unsere Tour heute direkt am Familienbad Streitberg, das leider momentan geschlossen ist, aber Renovierungsarbeiten bald starten werden. Denn das Bad war für mich persönlich immer ein kleines Highlight im Sommer und ich freu mich schon darauf hier bald wieder schwimmen zu können. Naja, zurück zur Tour. Am Freibad ging es für uns rechts vorbei direkt auf einen Waldweg, der schon am Anfang aufzeigt, dass der Aufstieg nicht ganz ohne Anstrengung funktionieren wird. Nichtsdestotrotz wollte das Kind allein laufen und ich war ehrlich überrascht, wie lange es durchgehalten hat.  

Wir haben allerdings auch das ein oder andere Spiel mit eingebaut bzw. gab es heute auch viel zu entdecken. Zum einen hatten wir wie immer unseren Sammelkorb mit dabei, der diesmal auch wirklich randvoll gesammelt wurde. Vor allem Steine, die der Opa den ganzen Weg schleppen mussten, waren heute hoch im Kurs. So kann man die eigene Kraftausdauer definitiv auch verbessern. Zum anderen sind wir zwischendurch von einem großen Stein zum anderen gelaufen, von denen es auch sehr viele auf unserem Weg gab.  

Dadurch sind wir heute etwas langsamer voran gekommen, aber haben gleichzeitig super interessante Dinge gefunden. Zum Beispiel konnten wir eine faszinierende Ameisenstraße beobachten. Oder einen morschen Baumstamm, von dem wir das ein oder andere Teil natürlich auch in den Sammelkorb gepackt haben. Aber auch die unterschiedlichen Weichegrade (falls man das so schreibt) von Moos haben wir heute kennengelernt. Alles im Allem ein langsamer, aber detailreicher Aufstieg.  

Das letzte wirklich steile Stück haben dann die kleinen Beine vom Kind nicht mehr mitgemacht und so ging es dann einen kurzen Teil ab in die Kraxe. Nach ein paar Minuten war das Tragen dann aber auch schon wieder vorbei. Denn sobald wir hier oben angekommen waren, ging es nur noch geradeaus zur Ruine Neideck. Allerdings haben wir es uns nicht nehmen lassen an den wirklich gemütlichen Bänken eine kleine Snackpause einzulegen. Gestärkt haben wir anschließend die letzten Meter überwunden und sind direkt auf die ersten Mauern der Ruine Neideck gestoßen. 

TIPP: Die Ruine Neideck ist zu Recht ein beliebtes Ausflugsziel. Wenn ihr die Möglichkeit habt sie unter der Woche zu besuchen, dann habt ihr die Chance, sie für euch ganz allein zu haben. 

Nachdem wir die ersten Mauern hinter uns gelassen haben, sind wir in den ersten kleinen Turm gestiegen. Dieser ist nur noch zum Teil erhalten, hat aber ein gut erhaltenes Fenster, mit großartigem Blick ins Tal. Außerdem ist das ein wirklich tolles Fotomotiv. Um das Fenster herum wachsen immergrüne Pflanzen und das hat irgendwie so einen magischen Vibe. Wir haben auf jeden Fall, dass ein oder eventuell auch mehrere Bilder gemacht, bevor es dann direkt weiter zum Hauptturm ging.  

Das Informationsrondell haben wir heute ignoriert, obwohl es wirklich viele interessante Informationen bereit hält. Und wenn ihr mehr über die Geschichte der Neideck erfahren wollt, dann kommt ihr da nicht dran vorbei. Für uns ging es deswegen gleich über die Brücke und hoch zum Hauptturm. Ein paar Treppenabsätze später waren wir dann auch schon oben am Turm und konnten den fantastischen Blick ins Wiesenttal genießen. Da heute kein Wind ging, haben wir auch hier erst mal die Brotzeit ausgepackt und einfach die Atmosphäre genossen. Bzw. der Opa und das Kind haben mit den Steinen am Eisengeländer, Boden und Stahlträgern “musiziert”, während ich den lieblichen Klängen gelauscht habe.  

HINWEIS: Vergesst nicht nach der Brücke nach rechts zu gehen. Hier gibt es einen weiteren Aussichtspunkt, der meist nicht so überlaufen ist. 

Hier am Hauptgebäude gibt es natürlich noch mehr zu sehen als nur den Hauptturm. Kinder können also noch einiges mehr entdecken. Wir haben uns aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit dazu entschieden zurück zu laufen. Grundsätzlich kann man einfach den gleichen Weg zurück gehen. Allerdings gibt es auch noch einen Schotterweg, der unterhalb der Neideck verläuft, für den wir uns als kleinen Rundweg entschieden haben. Ich denke wir haben für den Abstieg ca. 20 Minuten gebraucht, bevor wir dann direkt wieder am Freibad Streitberg rausgekommen sind.  

Tourdaten 

Kilometer – ca. 3 km 
geschätzte Dauer – 20-30 Minuten (reine Gehzeit) 
Wege – Schotterweg, Waldweg, Trampelpfad 
Kinderwagentauglich – auf dem Schotterweg möglich, aber sehr steil 

Die genaue Tour findest du auf Komoot 

Für die gesamte Familie 

Die Ruine Neideck ist ein Ort, der für alle ein kleines oder auch großes Abenteuer zu bieten hat. Auch wenn der Aufstieg steil ist, ist er doch so abwechslungsreich und dabei kurz, dass selbst die Kleinsten ihn schaffen können. Ich war wirklich erstaunt darüber, wie lange und voller Motivation das Kind selbst gelaufen ist. Nur an der ein oder anderen Stelle wurde es dann doch zu steil für die kleinen Beinchen.  

Die Ruine selbst hat natürlich Einiges zu bieten und irgendwie entdecke ich jedes Mal eine Kleinigkeit mehr. Es gibt so viele Ecken, die entdeckt und erlebt werden wollen und ich freu mich jetzt schon drauf, wenn mein Kind größer ist und wir hier noch mehr und intensiver forschen können.  

Interessante Informationen 

• Familien-/Kindertauglich 
-> Ja, ein Besuch auf der Neideck lohnt sich wirklich immer. 

• Natur/Landschaft 
-> Der Aufstieg selbst verläuft durch den Wald, aber die Ruine steht natürlich ungeschützt da und so bläst der Wind hier an manchen Tagen schon stark um die Ohren. 

• Jahreszeit 
-> Definitiv ein Highlight zu jeder Jahreszeit 

• Einkehrmöglichkeiten 
-> Direkt am Freibad gibt es einen Biergarten, der aber nur in den Sommermonaten offen hat. 

• Besonderheiten 
-> toller Ausblick ins Wiesenttal, viele Mikroabenteuer 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Wandern!